Der Vorstandsvorsitzende des Reinigungsgeräteherstellers Kärcher, Hartmut Jenner, hat im Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung (DHZ) davor gewarnt, den Unternehmen zu viele Lasten aufzubürden. Die Politik müsse aufpassen, dass sie die Unternehmen nicht überfordert.
Als Beispiel für die drohende Überforderung führt Hartmut Jenner zum Beispiel das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz an. "Der Begriff sagt schon alles", so Jenner. Ihn störe der Anspruch, "alles regeln zu müssen". Der Kärcher-Chef kritisiert zudem, dass die Ampel-Koalition in der Energiepolitik an unrealistischen Plänen festhalte. "Wir haben die Handwerker nicht, wir haben die Fachkräfte nicht." Davor die Augen zu verschließen, zeuge von einem "geringen Praxisbezug in der Politik".
Apropos Fachkräftemangel: Gerade in der Gebäudereinigung seien Hersteller gefordert, dass ihre Produkte Produktivität erzeugen. Eine Möglichkeit, um Fachkräfte zu einem gewissen Grad zu kompensieren, sei beispielsweise die Robotik. Zudem entwickelt Kärcher aktuell eine digitale Plattform, die Gebäudereinigern dabei helfen soll, ihre Kapazitäten zielgerecht und nach Bedarf einzusetzen und so bis zu 25 % an Kapazitäten bei gleicher Reinigungsleistung einzusparen. Ein Beispiel dazu: Wenn ein Regensensor in einem Gebäude Niederschlag anzeigt, dann wisse man, dass sich die Reinigungskräfte auf Wasserverschleppung vorbereiten und damit etwa den Eingangsbereich öfters reinigen müssen. Oder: Wenn in einer Tiefgarage mit tausend Stellplätzen 950 davon belegt sind, dann lasse dies auf eine hohe Frequenz der Sanitärräume schließen. Das alles werde systematisch der Plattform mitgeteilt. /GH
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