Im Jahr 2022 konnte Kärcher seinen Umsatz nach dem vorangegangenen Rekordjahr 2021 nochmals steigern – und dies in einem "denkbar schwierigen Umfeld", wie es vonseiten des Unternehmens heißt.

Konkret stieg der Umsatz von Kärcher im vergangenen Jahr um 2,2 % auf 3,16 Mrd. Euro, die Auslandsquote beträgt dabei 86 %. "In stürmischen Zeiten Kurs zu halten, ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen", kommentiert der Vorstandsvorsitzende Hartmut Jenner die nun vorgelegten Zahlen und ergänzt: "Störungen in der Lieferkette, steigende Material- und Energiepreise, Inflation und Auswirkungen des Ukrainekrieges haben für kaum vorhersehbare Entwicklungen gesorgt."
Neu im Firmenverbund sind Landesgesellschaften im Oman und in Marokko, womit die Kärcher-Gruppe jetzt mehr als 150 Firmen in 80 Ländern umfasst. Neben Investitionen in Höhe von 170 Mio. Euro in Infrastruktur, Produktentwicklung und Organisationsprojekte hat das Unternehmen seine Belegschaft um mehr als 900 auf 15.330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit ausgebaut.
Während in der Coronapandemie das Endkundensegment die schwächere Nachfrage im Professional-Bereich ausgeglichen hatte, sei 2022 eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten gewesen: Die sinkende Konsumbereitschaft bei den Privatkunden wurde durch einen höheren Absatz im gewerblich-industriellen Bereich kompensiert – dadurch ist der Beitrag der beiden Geschäftseinheiten zum Umsatzerfolg wieder gleichmäßig verteilt, wie es die Grundausrichtung des Unternehmens sei.
Ausblick für 2023
Auch in diesem Jahr will Kärcher weiter wachsen und sucht dafür allein in Deutschland mehr als 300 neue Mitarbeitende. Angesichts der allgemeinen Entwicklung gibt sich Hartmut Jenner verhalten optimistisch: "Wir werden weiterhin vielen unkalkulierbaren Einflüssen ausgesetzt sein, aber zu Beginn des Jahres stehen die Zeichen ein wenig auf Entspannung."
Große Investitionen wie das neue Servicecenter in Ahorn und das erweiterte Hochregallager im Logistikzentrum Obersontheim (von dort werden jährlich bis zu 78.000 verschiedene Teile und Zubehöre in die ganze Welt verschickt) werden 2023 abgeschlossen. Ebenso soll in diesem Frühjahr der neugebaute Hauptsitz der ukrainischen Vertriebsgesellschaft in Kiew bezogen werden. Weitere 200 Millionen Euro sind in diesem Jahr unter anderem für ein neues Hochregallager im Werk Bühlertal und für Erweiterungen des rumänischen Produktionsstandortes in Curtea des Arges und des italienischen Werks in Quistello geplant. /GH