Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hat im Zeitraum 22. März bis 3. April eine Frühjahrsumfrage unter seinen Mitgliedsbetrieben durchgeführt. Die Fragen zielten unter anderem in Richtung Energiepreise, Krankenstände sowie Umsatzerwartung.

Allem anderen voran stehen der russische Angriff auf die Ukraine sowie dessen Folgen im Fokus der diesjährigen Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). In diesem Zusammenhang erklärten 82,9 % der befragten Unternehmen ihre Bereitschaft, Geflüchteten aus der Ukraine einen Arbeitsplatz beziehungsweise einen vorübergehenden Arbeitsplatz anzubieten.
Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich merkt zur aktuellen Situation an: "Wir alle hoffen, dass der Krieg so schnell wie möglich endet und die Menschen in ihre Heimat zurückkehren können. Sofern eine Beschäftigung oder eine vorübergehende Beschäftigung in Deutschland allerdings eine Hilfestellung und eine positive Unterstützung für die Geflüchteten darstellen, steht unser weltoffenes Handwerk mit großer Bereitschaft zur Verfügung." Ohnehin, so Dietrich, sei die Gebäudereinigung von Hause aus bekannt für ihre kulturelle Vielfalt und ihre integrative Rolle auf dem Arbeitsmarkt. Rund 40 % aller Beschäftigten haben Migrationshintergrund.
Energiepreise
Neben einer großen Welle von Geflüchteten ist die spürbarste Auswirkung des Krieges die Verteuerung von Strom, Gas, Öl oder Benzin. Als Dienstleistungshandwerk, das auf Mobilität angewiesen ist, führt der Preisdruck zu Sorgen. Auf einer „Belastungs“-Skala von 1 bis 10 bewerten die befragten Unternehmen den Einfluss steigender Energiepreise mit 7,3 deutlich negativ.
Krankenstände
Eine Folge, die auch mit der Pandemie zusammenhängt, sind deutlich gestiegene Krankenstände der Beschäftigten in den vergangenen Monaten. Insgesamt 90,8 % der befragten Unternehmen verzeichnen einen Anstieg. 62 % berichten von deutlich gestiegenen, 28,8 % von leicht gestiegenen Krankenständen.
Kurzarbeit/Beschäftigung/Umsatz
Kurzarbeit ist für die Betriebe immer weniger ein Thema: 89,9 % der befragten Unternehmen (Herbst/2021: 88,8 %) haben keine Beschäftigten mehr in Kurzarbeit. Im Gegenteil, 89 % können sich grundsätzlich einen Beschäftigtenaufbau vorstellen, insofern passendes Personal zur Verfügung steht. Dies ist im Vergleich zur BIV-Herbstumfrage 2021 (69,2 %) ein deutlicher Anstieg.
Die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr bleiben durchwachsen und stellen im Vergleich zur Herbstumfrage 2021 eine leichte Verschlechterung des Stimmungsniveaus dar: 46 % der befragten Betriebe erwarten zwar steigende Umsätze (Herbst/2021: 44,5 %). 32,6 % gehen allerdings von nur gleichbleibenden (Herbst/2021: 50,1 %), 21,3 % sogar von sinkenden Umsätzen aus (Herbst/2021: 5,4 %).
An der Onlineumfrage haben sich bundesweit 328 BIV-Mitgliedsunternehmen beteiligt. /GH