Das Marktforschungsunternehmen Lünendonk hat seine jährliche Liste der Top-25-Unternehmen im Facility-Service-Markt veröffentlicht. Demnach ist die Branche im vergangenen Jahr in einem herausfordernden Markt wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.

Laut der aktuellen Lünendonk-Liste der führenden Facility-Service-Unternehmen in Deutschland liegt der Zentralwert der Umsatzentwicklung der Top 25 der Branche für 2021 bei knapp plus fünf Prozent, nach einem Corona-bedingten Rückgang in 2020. Die anhaltend herausfordernde Auftragslage in Teilen des Catering-Geschäfts sowie der große Personalmangel dämpfen jedoch die Marktentwicklung. Neben dem Beitrag der Gebäudedienstleister zu ESG-Transparenz und Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen prägen aktuell mehrere Übernahmen den deutschen Facility-Service-Markt.
Das Ranking im Detail
Auf Rang eins des Rankings verbleibt Spie Deutschland & Zentraleuropa mit einem geschätzten Service-Umsatz in Höhe von 1.86 Mrd. Euro (+7,5 %). Mit der Übernahme der Dürr Group, der Wiegel Gebäudetechnik sowie der Wir lieben Kabel setzt Spie seinen Wachstumskurs weiter fort. Zudem wurden mit der KEM und der Energotest je ein Unternehmen in Österreich und in Polen übernommen.
Apleona folgt auf Rang zwei mit einem Plus von 55 Mio. Euro (+3,2 %) und nun rund 1,75 Mrd. Euro Umsatz. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Neu-Isenburg konnte mehrere Großaufträge gewinnen und wächst überwiegend organisch.
Rang belegt die Wisag Facility Service Holding mit etwas über mit 1,22 Mrd. Euro und 31.008 Mitarbeitenden. Damit bleibt die Wisag, die um 3,9 % wächst, der größte Arbeitgeber im Markt.
Engie auf Rang vier rückt mit einem Umsatz von nun 896 Mio. Euro nahe an die 900-Millionen-Euro-Marke heran. Gegenbauer (knapp 814,8 Mio. Euro, Rang 5), ISS (734,9 Mio. Euro, Rang 6) und Piepenbrock (707,5 Mio. Euro, Rang 7) überschreiten jeweils erstmals die Marke von 800 respektive 700 Millionen Euro Umsatz. Piepenbrock verzeichnet mit einem Plus von 11,6 % das größte Wachstum der Top 10, die mit Dussmann auf Rang acht (652,0 Mio. Euro, +5,3 %), Kötter 589 Mio. Euro, Rang 9) und Klüh (531,4 Mio. Euro, Rang 10) komplettiert werden.
Weitere wesentliche Entwicklungen im Ranking
Die Strabag PFS steigerte ihren Umsatz um 5,6 % auf nun 516,0 Mio. Euro und verringert damit den Abstand zu Klüh von rund 40 auf 16 Mio. Euro. Sodexo ist, wie weitere Unternehmen mit Schwerpunkt im Catering, von der anhaltend schwachen Nachfrage geprägt und verringert den Umsatz um geschätzte 50 Mio. Euro auf nun geschätzte 460 Mio. Euro. Dies gilt auch für die zur Compass Group gehörende Plural aus Laatzen bei Hannover, deren Gruppenumsatz sich um 129 Mio. Euro weiter gegenüber dem Pandemie-bedingt schwachen Jahr 2020 auf nun 340 Mio. Euro reduziert.
Dr. Sasse (195 Mio. Euro, Rang 20) und Caverion (193,8 Mio. Euro, Rang 21) trennen im aktuellen Ranking nur 1,2 Mio. Euro Inlandsumsatz. Ähnlich gering ist der Abstand zwischen der ISD (155 Mio. Euro, Rang 23) und der seit 2022 zur Vebego-Gruppe gehörenden Hectas (153,3 Mio. Euro, Rang 24).
Neu im Ranking ist die Lieblang-Gruppe mit Hauptsitz in Mannheim auf Rang 25. Das Unternehmen ist unter anderem durch die Übernahme zweier Gesellschaften um 46 % auf nun 128,9 Mio. Euro gewachsen.
Integration des DACH-Marktes schreitet voran
Die Integration der deutschsprachigen Märkte schreitet zunehmend voran. Bereits jetzt sind einige Top-25-Unternehmen in zwei oder allen drei Märkten aktiv. Mit der Übernahme der Hectas durch die Vebego, dem viertgrößten Anbieter in der Schweiz mit Hauptsitz in den Niederlanden, wächst das Angebot an Dienstleistern, die Kunden länderübergreifend betreuen. In Deutschland ist Vebego bisher unter anderem mit der Servico aktiv. Die Übernahme wird sich auf die Lünendonk-Liste 2023 auswirken.
Auch Apleona stärkt mit der Übernahme der Siemens Gebäudeservice in Österreich ihr länderübergreifendes Angebot ebenso wie Wisag mit der Akquisition der Schweizer Reasco AG. Zu den weiteren Unternehmen mit Gesellschaften in der Schweiz und Österreich zählen Spie, ISS, Dussmann, Strabag PFS, Sodexo, CBRE, Vinci, Sauter, Götz, Dr. Sasse, Caverion und Dorfner.
Die Lünendonk-Liste „Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ steht zum kostenfreien Download unter www.luenendonk.de online. Die umfassende kostenpflichtige Studie über den Markt und die führenden Unternehmen soll voraussichtlich Mitte August erscheinen und enthält zahlreiche Langzeit- und Segmentauswertungen. In die Studie wurden insgesqamt 62 Unternehmen einbezogen.Die Lünendonk-Marktanalysen inklusive Rankings zum Schweizer und österreichischen Markt erscheinen im Wechsel alle zwei Jahre. Die Studie und das Ranking zum Schweizer Markt sind seit Sommer 2021 verfügbar, die Lünendonk-Liste und die Studie für Österreich erscheinen im September 2022. /GH