Schmerztherapie im Gesundheitstal Gesund in Gastein

Ein Tal hat sich der Gesundheit verschrieben – heiße Quellen, Yoga in der Natur und ­Schmerz­linderung im Heilstollen machen Gastein im Bundesland Salzburg zu einem ­wahren Gesundheitstal.

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    „Atme die Berge“: Der Yogafrühling im Gasteinertal steht für Übungen mitten in der Natur. Bild: Gasteinertal Tourismus Creatina
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    Patienten ruhen und entspannen bei einer Einfahrt eine Stunde im zwei Kilometer tiefen Heilstollen. Bild: Gasteiner Heilstollen

Ein kleiner Bummelzug bringt die Patienten zwei Kilometer ins Innere des Radhausberges. „Glück auf“ wünschen die Therapeuten bei der Einfahrt in das ehemalige Bergwerk im Gasteinertal. Der Zug fährt fünf Stationen mit unterschiedlicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit an. Von Station I mit 37 Grad Celsius und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit bis Station IV mit 41,5 Grad Celsius und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Der Radongehalt hingegen ist im gesamten Stollen gleich (44 Kilobecquerel pro Kubikmeter). 60 Minuten wird bei absoluter Ruhe geschwitzt. Je nach Art der Erkrankung fährt der Patient während einer Kur acht- bis zwölf-mal innerhalb von zwei bis drei Wochen ein.

Die Ferienregion im Salzburger Land ist ein wahres Gesundheitstal. Die Heilstollen-Therapie gibt es nur hier in Gastein. Die Kombination von Wärme, Luftfeuchtigkeit und Radon im ehemaligen Goldbergwerk in 1.270 Meter Höhe ist einzigartig auf der Welt. Und so nutzen dann auch Patienten aus aller Welt seit 1952 diese Therapie. Die positive Wirkung bei Problemen mit dem Bewegungsapparat (Morbus Bechterew, Fibromyalgie, Rheuma, Gicht, Arthritis), den Atemwegen (wie chronische Bronchitis oder Asthma) und der Haut (zum Beispiel Neurodermitis, Schuppenflechte) ist wissenschaftlich erwiesen.

Die Therapie ist von deutschen Krankenkassen anerkannt. „Für chronische Schmerzpatienten ist die Heilstollen-Therapie oft die letzte Hoffnung“, sagt Dr. Simon Gütl, ärztlicher Leiter der Gasteiner Kur-, Reha- und Heilstollen Betriebsgesellschaft. Das Radon wird aufgrund der Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Stollen besonders intensiv über die Atemwege und die Haut ­aufgenommen. Das Edelgas ist radioaktiv. Simon Gütl beruhigt: „Was bei einer Kur an Strahlung vom Patienten aufgenommen wird, ist weniger als ein Röntgenbild der Wirbelsäule in zwei Ebenen.“ Aufgrund der hohen Nachfrage haben Termine für die Einfahrt in den Heilstollen einen gewissen Vorlauf, außerdem ist der Heil­stollen von Ende November bis 9. Januar 2017 geschlossen.

Umfangreiches Angebot

Gastein, das sind die drei Orte Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein. Heiße Quellen speisen zwei Thermen, die Felsentherme in Bad Gastein und die Alpentherme in Bad Hofgastein. Neben vielfältigen Sportmöglichkeiten im Sommer wie im Winter bietet das Gasteinertal aber eben auch ein umfangreiches Wellness- und Gesundheitsangebot. Ebenfalls eine hohe Nachfrage wie der Gasteiner Heilstollen erfahren seit 2014 die Yogatage. Neben dem „Yogafrühling Gastein: Atme die Berge“ fand letztes Jahr auch der „Yogaherbst Gastein: Quelle der Inspiration“ statt. Bei einem Angebot von über 200 Kurs- und Seminareinheiten war zum ersten Mal auch der Heilstollen mit einer Meditation im Berg eingebunden.

Beim nächsten Yogafrühling vom 24. Mai bis 5. Juni 2017 steht wieder die Bewegung in der freien Natur im Mittelpunkt: in den Bergen, am berühmten Wasserfall zwischen der Belle-Époque-Kulisse von Bad Gastein, etwas oberhalb davon auf der extra errichteten Plattform oder an wunderschönen Naturplätzen inmitten des Nationalparks Hohe Tauern. „Wir gehen raus, sofern das Wetter passt“, sagt Organisatorin Elfi Mayr. Nicht nur zum Yoga, sondern auch für Wanderungen mit Meditations- oder ­Atemübungen.

Trendthemen im Programm

Trendthemen wie Faszien, Detox, Yin- oder Kundaliniyoga und Hormonyoga werden im Frühjahr auf dem Programm stehen. Ebenso wird es für Kinder, Jugendliche und Familien spezielle Seminare geben. „Ich wünsche mir, dass sich die Gäste vom Yogafrühling inspirieren lassen und offen sind, Neues auszuprobieren“, sagt Elfi Mayr, die vor einigen Jahren auch die Idee zu den Yogatagen in Gastein hatte. Jeder Teilnehmer kann sein Programm individuell zusammenstellen. „Sie können in zehn Tagen die verschiedensten Yogaarten ausprobieren.“ Partnerhotels wie der Österreichische Hof in Bad Hofgastein bieten während der Yogatage Pauschalen an.

Daniela Lorenz | markus.targiel@holzmann-medien.de