Manfred Schmidt ist Musiker aus Leidenschaft Der Kongress rockt

Rock und Pop bestimmen seit über 45 Jahren das Leben von Manfred Schmidt. Mit seiner Band Sinfonie bringt er die Menschen in und um Wiesbaden zum Mitsingen und Tanzen.„Eines stand für mich von Anfang an fest“, blickt Manfred Schmidt, Geschäftsführer der Wiesbadener Firma Schmidt+Brandt, zurück. „Auf der Feier zu meinem 60. Geburtstag wird keine einzige Rede gehalten, sondern Musik gemacht und getanzt.“ Und so traten am 29. Januar 2011 im Jagdschloss Platte in Wiesbaden sechs Bands auf, die bis tief in die Nacht bei den rund 300 Gästen für Stimmung sorgten. „Und die einzige vorbereitete Rede ist nicht gehalten, sondern mir einige Tage später zugeschickt worden.“ Wiedergeburt einer BandAn diesem denkwürdigen Abend ist aber noch viel mehr geschehen. „Nach über 30 Jahren Pause betrat auch Sinfonie, eine damalige Wiesbadener Kultband, die Bühne. Und das war der Startschuss. Wir hatten so viel Spaß und Freude, dass wir seit diesem Tag wieder auftreten“, erinnert sich Manfred Schmidt. In all den Jahren blieb er immer der Musik treu und hat sich erst als Bassist und später am Keyboard seit mehr als 45 Jahren in wechselnden Bands der Rock- und Popmusik verschrieben. Die drei Ur-Sinfoniker, musikalisch unterstützt von der früheren Band Cantaloupe Eyes, treten heute gemeinsam als Rockband Sinfonie (www.sinfonie-revival.de) überwiegend im Umkreis von Wiesbaden auf. Ihr Repertoire umfasst Klassiker der legendären 1970er und 1980er Jahre. Seit diesem Jahr gibt es sogar eine CD – „Treasures“ – mit Songs unter anderem von Queen, den Beatles und den Rolling Stones sowie The Who oder Peter Gabriel. Kopf und Herz von Sinfonie„In den Sommermonaten haben wir rund drei Gigs im Monat“, erzählt Keyboarder Manfred Schmidt. Geübt wird bei ihm in der Garage in einem gewachsenen Wohngebiet im Wiesbadener Stadtteil Rambach. Die sieben Musiker – neben Manfred Schmidt auch Werner Müller, Rainer Zimmermann, Michael Stein, Klaus Schermer, Horst Wolf und Andreas Kemper – treffen sich auf rund 25 Quadratmetern, nahezu komplett schalldicht isoliert, einmal in der Woche zum Proben. Geblickt wird grundsätzlich über den Tellerrand, Gäste bereichern die Aufführungen. Auf der diesjährigen Wiesbadener Weinwoche ist die Band beispielsweise gemeinsam mit acht Bläsern aufgetreten. „Platz ist in der kleinsten Hütte“, sagt Manfred Schmidt. Alle haben im Übungsraum Platz gefunden. „Wir machen mit Leidenschaft Musik und sind eine eingespielte Mannschaft. Unsere Freude am Spiel, unser Engagement sorgen dafür, dass der Funke auf Jung und Alt überspringt“, ist sich Schmidt, Kopf und Herz von Sinfonie, sicher. In seiner Garage hat er so manche Idee ausgetüftelt, die später bei Auftritten umgesetzt worden ist. Gänsehaut garantiertIn diesem Jahr hat die Rockband erstmals eine Tournee unternommen. „Diese Reise war lange geplant“, berichtet der leidenschaftliche Musiker. „Die Idee entstand vor zwei Jahren auf der 750-Jahr-Feier in meinem Heimatort und wurde jetzt gemeinsam mit dem Wiesbaden-Rambacher Chor Five Seasons umgesetzt.“ Rund 70 Sänger und Musiker machten sich im Juli 2016 per Flugzeug und Tourbus auf den Weg in die Toskana, um drei Konzerte zu geben. Touristischer Höhepunkt der Reise war der Auftritt in Volterra, eine der sieben fast vollständig erhaltenen etruskischen Städte. Der musikalische Höhepunkt spielte sich in Tavarnelle Val di Pesa ab. Chor, Rockband und die Sängerinnen von S. Lucia al Borghetto sangen gemeinsam auf der Piazza. Den Abschluss des Auftritts bildeten die Sopranistin Francesca Becucci und Sinfonie-Sänger Michael Stein mit dem Lied Miserere von Zucchero – Gänsehaut garantiert und umjubelter Schlusspunkt des Abends. Eignung und Neigung passen„Das größte Drama im Leben ist, wenn Eignung und Neigung diametral auseinanderfallen. Dieser Satz, den ich vor langer Zeit auf einem Vortrag gehört habe, hat mich viele Jahre meines Lebens begleitet“, erzählt Manfred Schmidt. „Beruf kommt von Berufung. Zum Glück kann ich für mich sagen, dass Eignung und Neigung bei mir immer zusammengepasst haben.“ Aktiv in eigenen Unternehmungen, verschiedene Sachverständigentätigkeiten, Obermeister der Landesinnung Hessen des Gebäudereiniger-Handwerks sind seine berufliche Schiene. Auf der privaten Seite stehen neben der allgegenwärtigen Musik sein politisches Engagement sowie Reisen und Motorradtouren mit seiner Frau Petra Walthes. Außerdem sind beide begeisterte Skifahrer. Zwei große musikalische Ereignisse werfen schon jetzt ihre Schatten voraus. Die Band tritt im November beim Zukunftsforum Gebäudedienste 2016 in Dresden auf (mehr dazu lesen Sie oben). „Wir werden das Albertinum rocken“, verdeutlicht Manfred Schmidt. „Und im Mai nächsten Jahres treten wir in Frankfurt auf.“ Bei der Mitgliederversammlung der hessischen Landesinnung wird der Obermeister nach 23 Jahren von seinem Ehrenamt zurücktreten und abends mit seiner Band rocken, ehe am nächsten Tag die Delegiertenversammlung des BIV stattfindet. „Auch bei diesem Ereignis werden wieder keine Reden gehalten, sondern es wird nur gesungen und getanzt!“, ist sich Manfred Schmidt sicher. Michaela Heider-Peschel | heike.holland@holzmann-medien.de