Energieaudit steht wieder an Auditierung muss alle vier Jahre wiederholt werden

Das Energieaudit ist eine Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Energiekosten. Es wird ermittelt, in welchen Unternehmensbereichen wie viel Energie verbraucht wird. Somit wird deutlich, wo Möglichkeiten zur Energieeinsparung bestehen.Alle vier Jahre muss das Energieaudit durchgeführt werden.Sogenannte Nicht-KMU (KMU: Klein- und Mittel-Unternehmen) müssen alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen. In diesem Jahr ist es wieder so weit. Betriebe, die zwischenzeitlich die KMU-Grenze überschritten haben, müssen ebenfalls auditiert werden. Das Energieaudit musste erstmals bis zum 5. Dezember 2015 und danach, gerechnet vom Zeitpunkt des ersten Energieaudits, alle vier Jahre durchgeführt werden. Diese Frist von vier Jahren gilt unabhängig davon, ob das Energieaudit vor oder nach dem 5. Dezember 2015 durchgeführt wurde. Beispiel: Durchführung Energieaudit am 15. November 2015, nächstes Energieaudit spätestens zum 15. November 2019.Durchführung Energieaudit am 15. März 2016, nächstes Energieaudit spätestens zum 15. März 2020. Obgleich die Fertigstellung dieses Energieaudits verfristet ist und damit die Prüfung zur Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens nach sich zieht, richtet sich die Berechnung der Vier-Jahres-Frist nach dem Durchführungsdatum des Energieaudits.Wer ist zum Energieaudit verpflichtet? Als Nicht-KMU gilt, wer 250 oder mehr Personen beschäftigt. Auch Unternehmen, welche weniger als 250 Personen beschäftigen, jedoch mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz und eine Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro aufweisen, gelten als Nicht-KMU. Zudem sind Verflechtungen mit anderen Unternehmen bei der Ermittlung der Kennzahlen zu berücksichtigen. Die Berechnungsmodalitäten der Mitarbeiterzahl und der finanziellen Schwellenwerte sind im „Merkblatt für Energieaudits“ unter Ziffer 2.2 ausführlich dargestellt. Sie finden dieses unter http://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/ea_merkblatt.html. Die Mitarbeiterzahl entspricht der Zahl der während eines Jahres beschäftigten Vollzeitarbeitnehmer. Teilzeitbeschäftigte oder Mitarbeiter, welche während des laufenden Kalenderjahres ins Unternehmen eingetreten oder aus diesem ausgeschieden sind, werden somit nur anteilig berücksichtigt. Leiharbeiter sind ebenfalls mit einzurechnen. Unternehmen müssen prüfenDie Einhaltung der Energieauditpflicht wird durch die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) kontrolliert. Es stellt sich daher die Frage, ob man durch die BAFA feststellen lassen kann, ob man die Grenzwerte überschreitet und energieauditpflichtig ist. Nach dem EDL-G (Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen) obliegt den Unternehmen die Prüfung, ob sie die Kriterien eines Nicht-KMU erfüllen und in den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen. Eine Beurteilung der Betroffenheit eines Unternehmens kann von Seiten des BAFA somit im Vorhinein nicht rechtsverbindlich festgestellt werden. Lediglich im Rahmen der Stichprobenprüfung kann eine solch umfangreiche Prüfung vorgenommen werden. Im Zweifel kann externe fachliche Expertise, zum Beispiel durch einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder sonstige Fachleute, herangezogen werden. Fehler können teuer werdenVon der Durchführung eines Energieaudits sind Unternehmen freigestellt, die ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein validiertes Umweltmanagementsystem im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS) erfolgreich eingeführt haben. Ein Umweltmanagementsystem gemäß DIN EN ISO 14001 wird nicht akzeptiert. Es kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro pro Unternehmen ausgesprochen werden, wenn das Energieaudit nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig durchgeführt wurde oder wenn das Unternehmen wahrheitswidrig behauptet, ein KMU zu sein, das nicht der Energieauditpflicht unterliegt. Zahlreiche StichprobenprüfungenDie BAFA hat etwa 20 Prozent aller energieauditpflichtigen Betriebe in den letzten Jahren stichprobenartig überprüft. Betriebe, die das Audit zu spät durchgeführt hatten, wurden zur Begründung aufgefordert. Da alle Betriebe deutschlandweit zu einem Stichtag mit relativ kurzer Vorlaufzeit das Energieaudit nachweisen mussten, war es damals nicht einfach, termingerecht einen Energieauditor zu engagieren. Dies ist einer der Gründe, warum damals der Termin von einigen Betrieben nicht eingehalten wurde. Ein anderer Grund lag zum Beispiel vor, wenn ein Umzug kurzfristig bevorstand. In diesem Fall machte es keinen Sinn, die Energieverbräuche für das alte Gebäude noch zu ermitteln. Stichtage beachten!Wie verhält es sich mit Unternehmen, die bisher nicht energieauditpflichtig waren und aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl in die Auditpflicht kommen? Sofern dieses Unternehmen, zum Beispiel auf Basis des Jahresabschlusses 2018, feststellt, dass das Unternehmen nunmehr den Status eines Nicht-KMU aufweist, ist das Unternehmen verpflichtet, ein Energieaudit innerhalb von 20 Monaten ab dem ersten Tag des Geschäftsjahres, ab dem es erstmal als Nicht-KMU gilt, durchzuführen. Im Rahmen des Energieaudits wird ein Energieauditbericht erstellt, in dem Maßnahmen aufgeführt sind, mit denen Energieeinsparungen realisiert werden können. Die Umsetzung von identifizierten Maßnahmen ist allerdings nicht verpflichtend und liegt in der Eigenverantwortung des Unternehmens. Transparenz ist das Ziel Ziel eines Energieaudits ist es zunächst, für entsprechende Transparenz hinsichtlich des Energieverbrauchs und möglicher Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu sorgen. Das Unternehmen kann selbst entscheiden, ob es aufgrund seiner finanziellen Situation und aufgrund der resultierenden Energie-Kosteneinsparungen die Investitionen tätigt. Das Energieaudit betrifft alle Bereiche, in denen Energie verbraucht wird – den Stromverbrauch, den Kraftstoffverbrauch, den Brennstoffverbrauch zur Gebäudeheizung und die Gebäudehülle. Guido Hahn, Umwelt- und Qualitätsmanagementberatung, Energieauditor peter.hartmann@holzmann-medien.de