Traditionell erscheint in der August-Ausgabe der Branchenspiegel „Gebäudedienste in Deutschland“. Die 25. Auflage unserer jährlichen Umfrage finden Sie ab Seite 58 mit einer Zusammenfassung der Kernaussagen teilnehmender Betriebe und einer grafischen Aufbereitung der wichtigsten Ergebnisse.
Der große Schwerpunkt dieser Ausgabe kreist aber um digitale Anwendungen, die sowohl die operativen als auch die Verwaltungsprozesse erleichtern sollen. Damit liegen wir am Puls der Zeit, wie eine aktuelle für die deutsche Gesamtwirtschaft repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von KPMG bestätigt. Deren wichtigstes Ergebnis: Cloud-Computing wächst in Deutschland so stark wie nie. 2018 nutzten drei von vier Unternehmen (73 Prozent) Rechenleistungen aus der Cloud – im Vorjahr waren es zwei Drittel (2017: 66 Prozent). Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, fasst zusammen: „Die meisten Unternehmen können und wollen auf Cloud-Computing nicht mehr verzichten. Cloud-Anwendungen sind nicht nur kosteneffizienter, sondern auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle.“
Zum Verständnis: Cloud-Computing ist die Nutzung von IT-Leistungen wie Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze. Das Datennetz kann dabei ein unternehmensinternes Intranet (Private-Cloud-Computing) oder das öffentliche Internet (Public-Cloud-Computing) sein. 2018 nutzte mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) Private-Cloud-Anwendungen und über ein Drittel (35 Prozent) präferierte Public-Cloud-Lösungen. Aus Sicht der KPMG treibt Cloud-Computing die Digitalisierung der Wirtschaft voran. Für die Nutzer solcher Lösungen ist dabei laut Studie Datenschutz das Topkriterium. Die Konformität mit der DSGVO ist für neun von zehn Befragten unverzichtbar.
Im Hinblick auf die Bedienung neuer digitaler Technologien aus der Cloud sind Anwendungen im Bereich Internet der Dinge (IoT) derzeit der häufigste Einsatzort für Public-Cloud-Lösungen. Im Bereich der Reinigung beziehungsweise des FM seien an dieser Stelle beispielhaft Sensoren genannt, welche die Nutzungsintensität von Gebäudeflächen messen (zum Beispiel Sanitärräume) und eine bedarfsorientierte Reinigung auslösen beziehungsweise steuern.
Häufigstes Hemmnis, um Cloud-Lösungen einzusetzen, sind bei 73 Prozent der Nichtnutzer Sicherheitsbedenken. Auf der anderen Seite ist die Public Cloud aber laut der Befragten weniger anfällig für Sicherheitsvorfälle als die eigene IT im Unternehmen. Da die Informations- und Kommunikationstechnik die Wirtschaft verändert und dieses sich mit der Einführung von 5G, dem neuen Standard für mobiles Internet und Mobiltelefonie, noch beschleunigen wird, sollte man diesen unumkehrbaren Prozess in Bezug auf die Datensicherheit so gewissenhaft und akkurat wie möglich gestalten.
Ihr Markus J. Targiel