Schutzhandschuhe Sie haben die Wahl

Schutzhandschuhe bilden eine feste Barriere zwischen Haut und Arbeitsstoff und bieten damit den wirksamsten Schutz vor hautschädigenden Substanzen, sofern das Handschuhmaterial undurchlässig für die verwendeten Arbeitsstoffe ist.

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Sie haben die Wahl

-Damit die Beschäftigten die Schutzhandschuhe auch benutzen, spielt zudem der Tragekomfort eine wichtige Rolle. Die BG BAU hat Schutzhandschuhe für Bauarbeiten getestet, die sich in der Praxis besonders bewährt haben. Ergebnis: Einen universellen Schutzhandschuh gibt es nicht. Denn die Schutzhandschuhe müssen auf die Arbeitsstoffe abgestimmt sein. Dies gilt besonders beim Umgang mit Gefahrstoffen. Dennoch gibt es einige Standardschutzhandschuhe, die für die meisten Arbeiten am Bau geeignet sind.

Die Verwendung solcher Schutzhandschuhe ist eine wirksame Maßnahme, um Hautkrankheiten vorzubeugen. Sie haben sich in der Praxis vielfach bewährt und sind sogar geeignet, Beschäftigten mit schon bestehenden Handekzemen die Weiterarbeit in ihrem bisherigen Beruf zu ermöglichen.

  • Nitril: Sehr gut geeignet sind Schutzhandschuhe aus Nitril. Sie sind wasserdicht, reißfest und flexibel. Im Gegensatz zu Latex ist Nitril mechanisch stabiler, abriebfester und weist eine hohe Öl- und Kraftstoffbeständigkeit auf. Schutzhandschuhe aus diesem Material können am Bau unter anderem für mechanische Transportarbeiten, Maurerarbeiten aller Art, beim Estrichlegen und als Spritzschutz beim Lackieren mit wasserlöslichen und lösemittelhaltigen Farben eingesetzt werden.
  • Latex: Handschuhe aus Naturlatex haben den Vorteil, sehr flexibel und dehnbar zu sein. Sie sind wasserdicht und erlauben ein gutes Tastgefühl. Latexhandschuhe sollten überall dort getragen werden, wo viel „Fingerspitzengefühl“ gefragt ist, etwa beim Fliesenlegen und bei Reinigungsarbeiten. Gegen organische Lösemittel schützen Latexhandschuhe allerdings nicht.
  • Weitere Materialien: Vor allem für Beschäftigte mit Gummiallergien empfehlen sich Vinyl- oder PVC-Handschuhe. Sie sind wasserdicht und gegen viele Lösemittel beständig. Nachteilig wirkt sich aus, dass PVC relativ unelastisch und mechanisch nicht so sehr belastbar ist. Reinigungsarbeiten können mit diesem Handschuh dennoch bequem ausgeführt werden. Für Spezialarbeiten, bei denen intensiver Kontakt mit Lösemitteln, Abbeizern oder sonstigen aggressiven Gefahrstoffen besteht, kommen noch andere Handschuhmaterialien in Frage wie zum Beispiel Butylkautschuk oder Fluorkautschuk. Im Einzelfall sollte das zugehörige Sicherheitsdatenblatt zu Rate gezogen werden. Eine Hilfe zur Auswahl der richtigen Spezialhandschuhe beim Umgang mit solchen Gefahrstoffen bieten die Handschuhdatenbank von Gisbau (Internet: www.gisbau.de).
  • Leder: Lederhandschuhe sind auf den Baustellen zwar am weitesten verbreitet, aber weniger geeignet. Zum einen können die chromathaltigen Gerbsalze des Leders an den Händen Allergien auslösen. Nachteilig ist außerdem, dass Lederhandschuhe Wasser und Lösemittel durchlassen. Für Feuchtarbeiten wie beispielsweise beim Umgang mit Zement sind Lederhandschuhe deshalb nicht geeignet. Sie sollten bestenfalls in trockener Umgebung oder bei Hitzearbeiten zum Einsatz kommen.

Bequem müssen sie sein

Damit die Beschäftigten die Schutzhandschuhe auch tragen, müssen sie angenehm zu tragen sein. Mangelnder Tragekomfort ist der häufigste Grund, warum Beschäftigte die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Schutzhandschuhe bei Arbeiten mit hautgefährlichen Stoffen nicht benutzen. Ein Schutzhandschuh, der gern getragen wird, ist exakt an die Form der Hände angepasst, sehr elastisch und beeinträchtigt das Tastgefühl möglichst wenig. Um die schweißbedingte Hauterweichung in den Handschuhen zu vermindern, sollte der Handschuh innen eine Baumwolltrikotfütterung haben. Diese Baumwollfütterung erhöht gleichzeitig die mechanische Stabilität des Handschuhs. Da ein solcher Handschuh länger verwendet werden kann, zahlt sich die Anschaffung für den Unternehmer langfristig auch unter finanziellen Aspekten aus.

Um den Handschuh besser an die Hand anzupassen, den Fingerbeugewiderstand zu vermindern und die Schweißverdunstung nach außen zu erhöhen, ist bei einigen Handschuhtypen der Handrücken unbeschichtet. Solche Handschuhe sind bei Arbeiten mit mäßiger Flüssigkeitseinwirkung wie zum Beispiel beim Mauern oder beim Verstreichen von Lacken zu empfehlen.
Eine zusätzliche Verbesserung des Tragekomforts wird durch die gleichzeitige Anwendung von gerbstoffhaltigen Hautschutzmitteln erreicht, die die Handschweißbildung und damit die Aufweichung der Haut im Handschuh vermindern. Trotz dieser Maßnahmen ist es empfehlenswert, flüssigkeitsdichte Schutzhandschuhe nach maximal zwei Stunden zu wechseln, damit die Hände nicht zu feucht werden.

Quelle: Nachdruck aus BG BAU aktuell | Dr. Jobst Konerding