Schwarze mineralische Böden: richtig erkennen und reinigen

Von Naturstein über Keramik, Betonwerkstein bis hin zu Agglomeraten - Anzahl und Arten der schwarzen mineralischen Bodenbeläge sind vielfältig. Wie Sie die unterschiedlichen Gesteinsarten unterscheiden, wie diese gereinigt werden und welche Testverfahren bei der Reinigung helfen.

Mineralische Bodenbeläge: Basanit
Bei der Reinigung von schwarzen mineralischen Bodenbelägen muss man einige Punkte beachten, zum Beispiel bei der Reinigung von Basanit, auf dem Mineralwasser mit Kohlensäure ausgelaufen ist. - © Magna Naturstein

Schwarze Bodenbeläge sind immer noch im Trend. Das ist stets eine Herausforderung für den Dienstleister, da man jedes Staubkorn und jeden Kratzer sehen kann. Hinzu kommen unterschiedlichste Oberflächen, die ihre Eigenheiten haben.

Es gibt beispielsweise Anorthosite, Diabase, Diorite, Gabbros, Dolerite, Hornfels, Monzodiorite, Basalte, Basanit und so weiter. Auch die Herkunftsländer sind über die ganze Welt verteilt. Hinzu kommt noch, dass die Namen teilweise mehrfach vorkommen und dann auch noch verschiedene optische Qualitäten zur Auswahl stehen.

Zudem verschlimmern teilweise suspekte Einfärbungen das Durcheinander. Hinzu kommen dann noch falsche Anleitungen – falls überhaupt vorhanden. Eines haben aber alle tiefschwarzen Gesteine gemeinsam: Es sind keine Granite.

Gabbros und Basalte: pechschwarze Hartgesteine

Gabbros und Basalte sind im Erdinneren aufgeschmolzene, stark eisenhaltige Gesteine. Das Eisen liegt aber nicht frei vor, sondern ist in den Kristallen gebunden. Die Zusammensetzung ist bei beiden fast gleich. ­Gabbros sind in großen Tiefen erkaltet, Basalte oberflächennah oder direkt an der Luft.

Materialtypisch für Tiefengesteine ist die im fertigen Werkstück relativ homogene Mineralverteilung und die daraus relativ gleichmäßige Optik. Eine Aufarbeitung mit Diamantpads ist schwerlich möglich. Bei diesen Materialien ist konventionell zu schleifen, wobei die Kosten durchaus die 80-Euro-Grenze pro Quadratmeter überschreiten können.

Anleitung zur Reinigung von Gabbros und Basalten

  • Tipp: Metallabrieb kann man gut mit Ceranfeldscheuermilch entfernen
  • Grundreinigung alkalisch: Universalgrundreiniger
  • Grundreinigung sauer: Amidosulfonsäure
  • Unterhaltsreinigung: pflegefrei
  • Verträgt nicht: Phosphorsäure, Salzsäure, Industriereiniger (pH größer 11)
  • Sonstiges: beständig gegen Lösemittel (Terpene, Waschbenzin ...)

Basanit: ein Sonderfall

Dieses Material ist ein basaltisches Gestein, hat aber nicht die Eigenschaften von Basalt. Lava ist durch verschiedene Gesteinsschichten an die Oberfläche gedrückt worden. Dabei wurden umgebende Minera­lien aufgeschmolzen und mitgenommen. Dadurch wird dieses Material extrem säureempfindlich.

Die Oberfläche wird zum Beispiel durch Kohlensäure nicht angefressen, sondern es findet eine Mineral­umwandlung statt. Größter Vorteil: Das Gestein ist das billigste schwarze Hartgestein auf dem Markt. Markant sind die schwarzen Basaltkörner in diesem Gestein.

Anleitung zur Reinigung von Basanit:

  • Grundreinigung alkalisch: Universalgrundreiniger
  • Unterhaltsreinigung: pflegefrei
  • Verträgt nicht: pH kleiner 7 oder größer 11
  • Sonstiges: beständig gegen Lösemittel (Terpene, Waschbenzin ...)
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    Mineralische Böden: Betonwerkstein
    © Magna Naturstein
    Betonwerkstein ist in Deutschland ebenfalls recht beliebt - aber natürlich ohne Produktionsfehler, wie hier auf dem Bild zu sehen ist.
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    Mineralischer Boden: glatter Brasilschiefer
    © Magna Naturstein
    Dieser schwarze mineralische Bodenbelag ist ein glatter Brasilschiefer, ein Standardmaterial in Deutschland.
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    Mineralischer Boden: Marquina
    © Magna Naturstein
    Der fälschlicherweise als "schwarzer Marmor" bezeichnete Nero Marquina ist hochgradig empfindlich, wenn er poliert ist.
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    Mineralischer Boden: Nero Assoluto satiniert
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    Der Nero Assoluto satiniert gehört geologisch gesehen zur Gruppe der Gabbro, einem magmatischen Gestein.
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    Mineralische Böden: Padang dunkel
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    Zu den dunklen, stabilen Hartgesteinen, die nicht pechschwarz sind, gehört unter anderem der Padang dunkel.
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    Mineralische Böden: Portoschiefer
    © Magna Naturstein
    Der Portoschiefer ist ein echter Schiefer und beständig gegen Amidosulfonsäure.
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    Mineralische Böden: Quarzagglo
    © Magna Naturstein
    Hier sehen Sie einen Quarzagglo mit und ohne Schmutzpolitur.

Stabile Hartgesteine, die nicht pechschwarz sind

In dieser Gruppe sind unter anderem Padang dunkel, American Black und so weiter zu nennen. Die Gesteins­arten sind unter anderem Gneis, Granodiorit oder Diorit. Das Unternehmen Magna bietet weitere Informationen zu Hartgesteinen.

Anleitung zur Reinigung von Hartgesteinen:

  • Grundreinigung alkalisch: Universalgrund­reiniger
  • Grundreinigung sauer: Amidosulfonsäure
  • Unterhaltsreinigung: pflegefrei
  • Vertragen nicht immer: Salzsäure, Zitronensäure (bei Star Galaxy), Industriereiniger (pH größer 11)
  • Sonstiges: beständig gegen Lösemittel (Terpene, Waschbenzin ...)

>>> Lesen Sie hier: 4 einfache Tests, mit denen Sie die wichtigsten Daten für eine Reinigung ermitteln können <<<

Schwarze Kalksteine

Schwarze Kalksteine auf dem Boden sind teilweise nur als fleckfreundlich zu bezeichnen. Der fälschlicherweise als "schwarzer Marmor" bezeichnete Nero Marquina ist hochgradig empfindlich, wenn er poliert ist. Geschliffen und 20 Jahre mit Seifenreiniger pflegend gereinigt ist er absolut gebrauchstauglich.

Andere Sorten, wie Belgisch Schwarz, sind wesentlich beständiger, so lange sie nicht poliert sind. Besonders der Stein aus der Wallonie wird seit Jahrhunderten im Beneluxraum als Boden verwendet. Kalkstein kann relativ gut mit Diamantpads aufgearbeitet und kristallisiert werden.

Anleitung zur Reinigung von schwarzen Kalksteinen:

  • Grundreinigung alkalisch: Universalgrundreiniger
  • Unterhaltsreinigung: pflegend (Seifenreiniger, Polymerwischpflege)
  • Vertragen nicht: saure Reiniger, Industriereiniger (pH größer 11), nicht immer Löse­mittel

Schiefer und ­schiefrige Gesteine

Portoschiefer und brasilianische Schiefer sind Standardmaterialien in Deutschland. Beide lassen sich anritzen und sollten pflegend gereinigt werden. Obwohl sie ähnlich aussehen, sind sie doch unterschiedlich. Portoschiefer oder Matrix sind echte Schiefer und beständig gegenAmidosulfonsäure, Brasilschiefer nicht immer. Erkennen kann man es unter anderem daran, dass die brasilianischen Steine relativ glatt sind.

Schwarzer ­Beton­werkstein

Auch immer beliebt ist Betonwerkstein in Schwarz. Hier gilt das Gleiche, wie bei den schwarzen Kalksteinen ausgeführt.

Schwarze Keramiken

Schwarze Keramik ist relativ genügsam und unempfindlich. Sie ist meist relativ kratzfest. Nachteil ist, dass eine Sanierung nur durch Austausch des Belags möglich ist. Die heutigen großformatigen Feinsteinzeuge haben eine dünne Nutzschicht, die vor dem Brand aufgedruckt wird. Schleift man dann, ist die Optik des Trägermaterials sichtbar.

Anleitung zur Reinigung von schwarzen Keramiken:

  • Grundreinigung alkalisch: Universalgrundreiniger
  • Grundreinigung sauer: Amidosulfonsäure
  • Unterhaltsreinigung: pflegefrei
  • Verträgt nicht: Salzsäure, gegebenenfalls Industriereiniger (pH 14)
  • Sonstiges: beständig gegen Lösemittel (Terpene, Waschbenzin ...)

Schwarze Agglomerate

Es handelt sich hierbei um Gesteinskörner, die mit einem Bindemittel auf Polyesterbasis zusammenhalten. Es gibt sowohl Agglos mit Kalkstein- und Hartgesteinkörnungen. Optisch ist das selbst für einen Fachmann nicht zu erkennen. Ein Säuretest kann aufklären. Die Reinigung ist analog zu Hartgesteinen oder Kalksteinen durchzuführen.

Eine Sanierung durch Schleifen oder Diamantpads ist nicht immer möglich. Eine Kristallisierung ist nicht möglich. Agglos sind beständig gegen Lösemittel (Terpene, Waschbenzin ...) bei kurzer Wirkzeit.

Vorsicht bei Tricksereien

Laut FRT-Leitfaden für mineralische Bodenbeläge ist eine Einpflege außer bei Terracotta nicht sinnvoll. Leider wird sie oft durchgeführt – unter anderem für einen höheren Profit oder um Pfusch zu übertünchen. Das ist nicht nur auf Natursteine beschränkt. Eine schwarze Keramik zeigte nach der Grundreinigung große helle Flecken. Im Labor konnten wir dann feststellen, dass die Keramik mit Schuhcreme abgedunkelt wurde – wahrscheinlich, um einen Brandfehler zu überdecken.

Farbtonvertiefer werden gerne eingesetzt, um den Belag noch dunkler zu machen. Dabei gibt es zwei verschiedene Hauptarten. Eine geht eine chemische Verbindung ein und ist nicht mehr lösbar; die andere ist mit Lösemittel wieder entfernbar. In einem Fall wurde behauptet, der Alkoholreiniger hat den Belag aus Basalt vergrauen lassen. Nein, die mechanische Wirkung der Mikrofaser hat den Farbtonvertiefer wieder entfernt.

Über den Autor

Herbert Fahrenkrog
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Herbert Fahrenkrog, Magna Naturstein

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