Richtige Reinigung von verschiedenen Hartböden

Der Begriff Hartboden umfasst unterschiedliche Arten von Bodenbelägen. Die Spannbreite reicht von Naturstein über Keramik- und Steinfliesen bis hin zu PVC, Kautschuk, Vinyl, Linoleum und Holzparkett. Wer sie richtig pflegen will, muss die unterschiedlichen Eigenschaften der Bodenbeläge kennen.

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    Hartböden richtig reinigen
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    Die Bearbeitung von Hartböden setzt bei Gebäudereinigern einiges an Fachwissen voraus.
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    Hartböden im Krankenhaus richtig reinigen
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    Zuverlässige Desinfektion ist im Krankenhausbereich angesagt.

Die enorme Variationsbreite der Hartbodenarten erfordert für die professionellen Reinigungsabläufe ein recht unterschiedliches Vorgehen. Daher ist es sinnvoll, wesentliche Gruppen von Böden zu definieren und zu berücksichtigen, in welchen unterschiedlichen Raumtypen sie zum Einsatz kommen.

Aber zuerst gilt zu klären: Was ist ein Hartboden überhaupt? Zu den Hartböden zählen grundsätzlich alle Böden, die aus harten und starren Materialien bestehen. Zum Beispiel: Laminat, Holzparkett, Linoleum, Kautschukboden, Vinylboden (PVC), Keramik- und Steinfliesen sowie Natursteinböden. Textile Bodenbeläge, also Teppiche in jeglicher Form, gehören nicht dazu.

Wasserfeste Bodenbeläge

Die Gruppe der wasserfesten Bodenbelagsarten macht den größten Anteil unter den verlegten Hartböden aus. Sie haben als Gemeinsamkeit eine möglichst glatte Oberfläche, zeichnen sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus, sind leicht zu verlegen und erlauben eine schnelle professionelle Reinigung durch Saugen oder Wischen.  

Die am meisten verbreiteten Materialien sind PVC, Linoleum und Kautschuk. Sie haben die Steinböden in vielen Bereichen verdrängt, da sie einfacher zu verlegen und zu sanieren sind. Sehr häufig wird ihre Oberfläche mit einer Polymerbeschichtung versiegelt und damit ihre Reinigungsfähigkeit erhöht. In den gängigen Anwendungsbereichen werden sie vor allem durch Straßendreck, Staub und Abrieb von Schuhen und Rollen mittelschwer verschmutzt.  

Fliesenbeläge bei stärkerer Verschmutzung

In Räumlichkeiten mit stärkerer Verschmutzung, Nasszonen und Druckbelastung werden vorwiegend Fliesenbeläge als Böden bevorzugt. In den letzten Jahrzehnten haben sich in diesem Bereich neben Keramikfliesen vor allem Feinsteinzeugböden durchgesetzt. Beide Bodenarten besitzen enorme Widerstandsfähigkeit gegenüber jeder Art von chemischen Belastungen.  

Durch verschiedene Sinter- und Glasurtechniken in der Herstellung können Fliesenböden sowohl rutschhemmend als auch hochglänzend produziert werden. Moderne Fugenmaterialien werden mit Kunststoffen versetzt, um sie dicht, flexibel und widerstandsfähig gegenüber Chemikalien zu machen.

Funktionalität und Optik der Bodenbeläge vereinen

Bodenbeläge werden aber nur in stark funktionell ausgerichteten Gebäuden aufgrund technischer Parameter ausgesucht. Oftmals sind architektonische oder gestalterische Beweg gründe für die Auswahl von Materialtypen ausschlaggebend. So wirken Holzböden   freundlich und warm oder Naturstein edel und elegant. Sämtliche dieser Hartbodentypen finden Reinigungsprofis in ihren Objekten vor.

Die Funktionalität und elegante Optik zu vereinen, ist eines der Hauptziele bei der Entwicklung neuer Bodenbeläge. So werden mittlerweile neue Polymerböden mit Holz- und Steinoptik angeboten, die auf den ersten Blick kaum noch von Naturmaterialien zu unterscheiden sind.

Erfahrung von Gebäudereinigern ist nicht zu ersetzen

Zu allen Bodenbelägen existieren von der Herstellerseite aus Reinigungsempfehlungen und Anleitungen. Diese sind in aller Regel sehr allgemein gehalten, da es unmöglich ist, für jedes Objekt, jeden Schmutzeintrag oder für jede hygienische Belastung eine vollumfängliche Anleitung zu verfassen. Daher sind das darüberhinausgehende Wissen und die Erfahrung von Reinigungsprofis nicht zu ersetzen.

So wie sich Material und Eigenschaften bei den Bodenbelägen durch neue Fertigungstechniken verändert haben, so hat es auch einen gravierenden Wandel bei den professionellen Reinigungsabläufen gegeben. Feste Reinigungszeiten weichen immer häufiger flexiblen Arbeitsmodellen.  

Ein modernes Raummanagement in Bürogebäuden stellt hochflexible Anforderungen an die Reinigung der Böden. In Gesundheitseinrichtungen etwa werden die Zimmer durchgehend belegt – Leerstände, bedingt durch die Reinigung, sind ökonomisch nicht mehr akzeptabel.

Einstufige Bodenbearbeitung mit Mikrofaser-Textilien

Die vor wenigen Jahren noch übliche Verwendung von Reingungstextilien aus Baumwolle für die klassische zweistufige Bodenreinigung wird heute weitgehend durch eine einstufige Bodenbearbeitung mit Mikrofaser-Textilien ersetzt. Bei den Mikrofasern handelt es sich um extrem feine Fasern, deren Feinheit unter 1 dtex (weniger als 1 Gramm pro 10.000 Meter) liegt und die somit eine enorme Gesamtoberfläche bilden.

Diese modernen Textilien nehmen so viel Reinigungsflotte auf, dass das Benetzen, Schmutzanheben und die Aufnahme der Schmutzflotte in einer Wischstufe erfolgt. Damit dies gelingt, müssen die feinen Fasern sehr abrasive Kräfte auf die Oberfläche bringen, um den Schmutz zu lösen und aufzunehmen. Sie dürfen aber auch nicht so stark sein, dass sie die Polymerfilme auf der Oberfläche des Bodens zerstören.

Die Wirkung der neuen Reinigungstextilien wird von modernen Reinigungsmitteln unterstützt, die für diese Hochleistungsmaterialien entwickelt wurden.

Reinigungsmittel müssen breites Wirkungsspektrum abdecken

Die marktüblichen Bodenreinigungsmittel basieren auf einer Kombination aus mehreren Rohstoffen, die die gewünschten Reinigungseffekte erzielen. Dabei ist es notwendig, ein möglichst breites Wirkungsspektrum abzudecken. Die Reinigungschemie muss sehr unterschiedliche Verschmutzungen und Materialien erfolgreich bearbeiten.

Aber auch regional variierende Parameter, etwa unterschiedliche Wasserqualitäten, müssen bei der Produktentwicklung beachtet werden. Durch die enthaltenen Komplexbildner in den Reinigern wird zum Beispiel die Wasserhärte des genutzten Wassers gebunden, um Kalkablagerungen auf den gereinigten Oberflächen zu verhindern.

Moderne Reinigungsmittel verringern den Arbeitsaufwand

Tenside sorgen für eine schnelle Benetzung, so dass die Reinigungsflotte direkt von der großen Gesamtoberfläche der Fasern aufgenommen werden kann. Außerdem werden die hydrophoben (wasserabweisenden) Anschmutzungen durch die Tenside emulgiert beziehungsweise dispergiert und von den Oberflächen gelöst.

Meistens werden Tensid-Kombinationen und weitere Hilfsstoffe verwendet, um die gewünschten synergetischen Effekte zu erzielen. Diese Fähigkeiten moderner Reinigungsmittel verringern den Arbeitsaufwand und machen die notwendigen Leistungswerte für moderne Reinigungsmethoden erst möglich.

Angenehme Duftnoten nach der Reinigung werden durch die Zugabe von modernen Parfümen in der Formulierung erreicht. Wischpflegen enthalten Pflegesubstanzen (zum Beispiel wasserlösliche Polymere), die nach jeder Reinigung als Schutzfilm auf der Oberfläche verbleiben und auch für eine bessere Optik sorgen.

Praxisbeispiel 1: Kautschukböden richtig reinigen

Kautschukböden, auch als Elastomer- oder Gummibeläge bezeichnet, finden sich häufig in Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die Herstellung dieser Beläge erfolgt durch die Vulkanisierung des Grundstoffs Kautschuk mit Schwefel und unter Zugabe von Füll- und Farbstoffen.

In der Regel werden die Beläge mit einem Finishbelag aus Polyacryl oder Polyurethan beziehungsweise Gemischen ausgelegt. Im Jahresrhythmus sollten sie grundgereinigt und mit einer selbstvernetzenden Polymerdispersion versiegelt werden.

Grundreinigung und Versiegelung des Hartbodens

Eine solche Grundreinigung und Versiegelung macht es erforderlich, dass der entsprechende Bereich für ein bis zwei Tage nicht betreten werden darf. Bei einer durchgängigen Zimmerbelegung (zum Beispiel in Krankenhäusern) ist daher eine Versiegelung nicht möglich. Schmutz zieht in den porösen Boden ein und setzt sich fest.

Um dieser Verschmutzung entgegenzuwirken, werden Reiniger mit starker Dispergierwirkung zum Einsatz gebracht. Sie lösen den Schmutz schnell aus den Poren und werden von Reinigungstextilien mit guter Saugkraft absorbiert. Zusätzlich hilft der Einsatz von Maschinen mit verbesserter Mechanik, die deutlich mehr Schmutz auswaschen und aufnehmen.

Was tun bei durchgängiger Zimmerbelegung?

Um den Hartboden nicht gänzlich unversiegelt zu lassen, werden neue Methoden der Bodensanierung angewandt. Wenn die jährliche Grundreinigung nicht möglich ist, können moderne Trockengrundreiniger oder leistungsfähige lösemittelhaltige Grundreiniger eingesetzt werden.

Sie müssen nicht nachgespült werden, da nur die obere Schicht des Polymerfilms abgenommen wird, in der sich der Großteil des Schmutzes befindet und so kann eine neue Polymerschicht aufgetragen werden.

Vergleichbar sind diese Methoden mit den "Smart Repair"-Techniken bei der Autolackierung. Kleine Lackschäden werden auch hier durch kurzes Anpolieren der Lackoberfläche und nachträgliches Ablacken wieder optisch in Stand gesetzt.

Glatte Oberfläche lässt neuen Schmutz schlechter eindringen

Die Kombination aus einem Diamantschleifpad-System, einem lösungsmittelhaltigen Grundreiniger und einer modernen Wischpflege ist eine effiziente Methode, um einen Kautschuk-Boden zu reinigen und zu verdichten. Die damit erzielte glatte Oberfläche lässt neuen Schmutz schlechter in die poröse Struktur eindringen.

Diese Methode findet vor allem Anwendung, um veraltete und abgenutzte Hartböden wie Naturstein, Terrazzo, Beton, Kautschuk oder Linoleum zu sanieren und gleichzeitig wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Praxisbeispiel 2: PVC in Holzoptik richtig reinigen

Unter den neuen Typen von Hartböden auf dem Markt liegen derzeit beispielsweise Polymerbeläge mit Holzoptik stark im Trend. Diese Bodenbeläge stellen die gesamte Reinigungsbranche vor neue Herausforderungen. Ihre hohe Strukturierung fördert Schmutzablagerungen.

Dieser Effekt wird verstärkt, wenn die Richtung der Maserung nicht in der üblichen Wischrichtung liegt. Gerade beim einstufigen Wischverfahren reichen die Zeit und die Reinigungsflotte nicht aus, diese Beläge richtig sauber zu bekommen. Der sich aufbauende Schmutz führt nach und nach zu einem streifigen Bild nach der Unterhaltsreinigung.  

Mehr Zeiteinheiten für Strukturböden nötig

Abhilfe schafft hier nur der Einsatz von Reinigungsmitteln mit enormer Schmutzlösekraft, die durch zusätzliche Mechanik von Mikrofasern und Maschinen unterstützt wird. Oft muss ein zweitstufiges Wischverfahren eingesetzt werden. Dies stellt für die Gebäudereinigung eine erhebliche Herausforderung dar.

Das Equipment, die Reinigungschemie und die Abläufe müssen speziell darauf abgestimmt werden, weil die im übrigen Objekt eingesetzten Mittel nicht ausreichen. Es werden oftmals mehr Zeiteinheiten für diese Hartböden benötigt, als im Pflichtenheft eingeplant war. Zusätzliche Planung und Organisation sind erforderlich.

Tipp: Melaminpads für Zwischenreinigung verwenden

Als weiterer Problemlöser für die Zwischenreinigung haben sich sogenannte Melaminpads etabliert. Die hohe mechanische Wirkung auf die strukturierte Oberfläche entfernt den Schmutz bis in die Tiefe der Struktur. Eine anschließende Beschichtung mit einer vernetzenden Polymerdispersion erleichtert die fortlaufende Unterhaltsreinigung.

Praxisbeispiel 3: Fliesenboden richtig reinigen

Keramikfliesen werden aus Ton und durch Zugabe weiterer mineralischer Rohstoffe (Quarz, Kaolin, Feldspat) hergestellt. Sie werden bei 950 bis 1.050 Grad Celsius gebrannt und erhalten eine dichte Oberfläche. Abgeschlossen wird diese bei üblichem Steingut mittels einer Glasur aus Quarz- und Borgläsern.  

Das Feinsteinzeug ist aus sehr feinen anorganischen Materialien hergestellt. Es wird unter hohem Druck bei 1.200 bis 1.300 Grad Celsius hergestellt. Dieses "Sintern" erzeugt eine extrem harte, sehr trockene und durch eine Brennhaut verschlossene Steinfliese. Schleift man die Fliese glatt, so wird die Brennhaut zerstört und Poren der Fliese werden geöffnet.  

Fliesen häufig im Nassbereich eingesetzt

Die hohe Robustheit stellt den entscheidenden Vorteil von Fliesen dar. Deswegen werden sie insbesondere im Nassbereich verwendet. Fliesen sind gegenüber vielen Chemikalien resistent und sind auch bei dauerhaftem Einsatz von Reinigern mit sehr hohen und sehr niedrigen pH-Werten beständig.

Feinsteinzeug eignet sich besonders für den Außen- und Kühlbereich, da es unempfindlich gegen Kälte und Frost ist. Zudem hält es extremste Druckbelastungen aus, die zum Beispiel im Industriebereich auftreten.

Problembereich: Fugenübergänge

Problembereiche sind je nach Qualität die Fugenübergänge. Sie können bei falscher Anwendung geschädigt werden. Häufig haften Anschmutzungen verstärkt in den Fugen.

Für die Unterhaltsreinigung sind Reinigungsprodukte mit hoher Dispergierwirkung erforderlich, da der Schmutz besser aus den Poren herausgetragen wird. Ebenso können leichte Alkalien genutzt werden, die anorganische und organische Verschmutzungen besser entfernen.

Fliesen und Nassbereiche werden oft fälschlicherweise noch mit Schrubbern mit harten Borsten gereinigt. Damit soll mehr Kraft auf den Boden übertragen werden. Bei einer Feinsteinzeugoberfläche mit ihren Mikroporen ist dies aber nicht sinnvoll. Mikroskopisch betrachtet ist die Borste wie ein Baumstamm, der über kleine Vertiefungen gezogen wird.

Einsatz von weichen Pads und Bürsten empfehlenswert

Um eine optimale mechanische Wirkung auf Oberflächen zu erzeugen, eignen sich daher weiche Bürsten oder weiche Pads erheblich besser. Insbesondere die Verwendung von Mikrofasertextilien ist zu empfehlen, da diese mit ihren feinen Fasern den Schmutz effektiv aus den Poren entfernen.

Zu beachten ist, dass die raue Oberfläche der Fliesen zu einem stärkeren Verschleiß des Reinigungsequipments führt. Für eine Grundreinigung von Fliesen hat sich eine Wechselreinigung mit zwei unterschiedlichen Produkten bewährt.

Wechselreinigung mit zwei unterschiedlichen Produkten

Zuerst werden die Verschmutzungen auf dem Hartboden mit einem alkalischen Produkt mit hoher Schmutztragefähigkeit abgelöst. Dabei muss unbedingt die Einwirkzeit beachtet werden. Eine gute Grundreinigungsflotte sollte mindestens zehn Minuten auf der Fläche verbleiben. Zusätzlich muss eine intensive maschinelle Mechanik eingesetzt werden.

Nachdem der Boden gründlich mit Wasser gespült wurde, werden Kalkablagerungen auf der Oberfläche mit einem sauren Grundreiniger aufgebrochen und damit der eingeschlossene Schmutz gelöst. In den Fugen wird die Säure nun durch die vorgelegte Alkalität neutralisiert.

Fugenfraß bei Grundreinigung nicht zu vermeiden

Einfache Fugenmaterialien, die auf Basis von Kalk und Beton basieren, sind säureempfindlich. Die erste Laugenreinigung schützt zwar die Fugen, sie wird aber trotzdem etwas an der Oberfläche angegriffen. Dieser Fugenfraß ist bei einer Grundreinigung nicht zu vermeiden und muss in Kauf genommen werden.

In Bereichen, in denen häufig eine Behandlung mit Säure vorgenommen werden muss (zum Beispiel in Küchen, Duschen und Schwimmbädern), ist es wichtig, ein modernes, säurebeständiges Fugenmaterial zu verwenden.  

Desinfektion in sensiblen Bereichen unabdingbar

Eine zuverlässige Desinfektion ist in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Altenheimen oder Küchenbereichen zu einem entscheidenden Faktor für eine professionelle Bodenreinigung geworden. Bei einer Desinfektion wird die Keimzahl so stark reduziert, dass die minimale Restmenge an Keimen keine Gefährdung mehr darstellt.

Man darf aber eine Desinfektion nicht mit einer Sterilisation verwechseln, die sämtliche Keime auf einer Oberfläche abtötet. Die Desinfektionen werden regelmäßig durchgeführt, um nachgewachsene und neu eingeschleppte Keime abzutöten.  

Bei der Auswahl und Anwendung von Desinfektionsmitteln bilden die Konzentration und die Einwirkzeit des eingesetzten Produkts die entscheidenden Faktoren für dessen Effizienz. Diese Angaben werden in akkreditierten Laboratorien ermittelt.

Prüfsiegel bei Auswahl von Desinfektionsprodukten nutzen

Es gibt vielfältige mikrobiologische Untersuchungsmethoden, um die Wirksamkeit von Desinfektionsverfahren zu bestimmen. Um die Ergebnisse vergleichbarer zu machen, hat die Europäische Union Normen für Leistungsprüfungen von Wirksamkeiten der Desinfektionsmittel in EN-Normen definiert. Die Anforderungen dieser sogenannten EN-Tests müssen erfüllt sein, damit ein Produkt am Markt als Desinfektionsmittel ausgelobt und genutzt werden darf.

Da die Ergebnisse eines EN-Tests eine gewisse Komplexität aufweisen, wurden Prüfsiegel für die Anwender von Desinfektionsprodukten entwickelt, die eine erhöhte Sicherheit bei der Auswahl von Produkten bieten sollen. Hohes Ansehen genießen in diesem Bereich der Verbund für Angewandte Hygiene e.V. (VAH) und der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO). Beide veröffentlichen Listen, auf denen die Produkte mit entsprechenden Zertifikaten aufgeführt sind.

Inhaltsstoffe bei Desinfektionsmitteln beachten

Die meisten Oberflächendesinfektionsmittel basieren heutzutage auf quaternären Ammoniumverbindungen (QAVs) und Aminderivaten. Diese Mittel sind wenig aggressiv gegenüber Materialien und weisen ein breites Wirkspektrum auf.

Höhere Leistungen bringen Produkte, die Alkohole und Aldehyde enthalten. Allerdings sind sie aufgrund der Inhaltsstoffe auch aggressiver. Vor allem Formaldehydprodukte sind sehr leistungsstark. Sie sind aber auch extrem gesundheitsschädlich und sollten nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen.

Händedesinfektion: Tropfen können Beschichtung angreifen

Bei der Verwendung einer Händedesinfektionseinrichtung muss beachtet werden, dass durch heruntertropfenden Alkohol die Polymerbeschichtung des Bodenbelags angegriffen werden kann. In Bereichen, wo die Händedesinfektion verwendet wird, werden die Beschichtungen häufig aufgequollen und können abgelöst werden. Es sollten in diesen Bereichen Beschichtungen eingesetzt werden, bei denen die Polymere transparent antrocknen und die Filmbildung intakt bleibt.

Analyse der zu reinigenden Objekte

Die Ausführungen zeigen, wie stark sich Reinigung und Pflege von Hartböden weiterentwickelt haben und welch fundiertes Wissen ihre Reinigung und Pflege erfordern. Wichtig ist vor allem die genaue Analyse der zu reinigenden Objekte. Eine vollständige Aufnahme aller notwendigen Faktoren, die richtige Planung der optimalen Zyklen, der notwendigen Reinigungschemie und des erforderlichen Equipments führen am Ende zum gewünschten Erfolg.

Einen wesentlichen Faktor spielt die zur Verfügung stehende Zeit. Oftmals werden aufgrund von Zeitmangel und Hektik notwendige vorbereitende Schritte vernachlässigt. Dies führt in aller Regel zu zeitaufwändigen Zusatzarbeiten.

Vorbereitung und Wissen bleiben also das A und O für die richtige Hartbodenpflege. Und dies wird sich wohl in Zukunft nicht so schnell ändern.

Kennzeichnung professioneller Reinigungsmittel

Professionelle Reinigungsmittel sind nach einem Farbsystem gekennzeichnet, das dem Reinigungspersonal Sicherheit bei der Anwendung gibt:

  • Unterhalts- und Mehrzweckreiniger sind blau eingefärbt.
  • Reiniger für Sanitärbereiche und Nasszellen haben meist einen Säureanteil, um Kalkablagerungen zu lösen und sind rot.
  • Wischpflegen mit einem Polymer- oder Seifenanteil sind grün gefärbt.