Servicedienstleistungen im Außenbereich Rasenpflege und Baumschnitt sind nicht alles

Ein interessantes Betätigungsfeld ist die Pflege von Grünanlagen für Dienstleister allemal.Da aber wegen Geldmangel vor allem im öffentlichen Bereich die Intervalle zwischen den Einsätzen immer länger werden, versuchen viele Dienstleister, mit speziellen Angeboten einen Ausgleich zu schaffen.Die professionelle Pflege von Grünanlagen ist für Dienstleister ein interessantes Standbein, das sich auch gut mit der Straßenreinigung und dem Winterdienst verknüpfen lässt. Allerdings werden insbesondere im öffentlichen Bereich die Intervalle zwischen den Einsätzen immer länger. Durch zusätzliche Spezialangebote wie zum Beispiel die Pflege und Wartung von Teichen, Swimmingpools und Springbrunnenanlagen kann ein Ausgleich geschaffen werden. In vielen Grünanlagen verderben Waldis Hinterlassenschaften die Lust am Spazierengehen oder Joggen. „Das Problem ließe sich ganz leicht lösen, wenn in allen öffentlicher Anlagen Hundetoiletten stünden“, schlägt Alexander Wagner vor. Der Gebäudereiniger und Betriebsleiter des GSC Gebäude Service Center in Hoyerswerda glaubt den Grund zu kennen, warum in vielen Städten die praktischen Entsorgungssysteme fehlen: „Viele kommunalen Haushalte sind so klamm, dass dafür keine Mittel eingeplant werden können.“ Deshalb hat sein Vorgänger, der mittlerweile in den Ruhestand verabschiedete Peter Vogt, eine Geschäftsidee entwickelt, die Hundebesitzer mit Spaziergängern versöhnen soll: „Wir werden selbst Hundetoiletten anschaffen und diese einschließlich Entsorgungsservice an öffentliche Auftraggeber vermieten.“ Peter Vogt und Alexander Wagner sind überzeugt, dass das neue Dienstleistungspaket Interesse finden wird: „Grünanlagen sind Imagefaktoren. Deshalb ist jeder Kommunalpolitiker daran interessiert, sie frei von Hundekot zu halten. Unsere Initiative soll dazu beitragen, dass sich die Stadtverwaltungen die Sauberkeit auch leisten können.“ Dass es vielerorts mit den städtischen Finanzen nicht zum Besten bestellt ist, belegt auch die zögernde Auftragsvergabe für Pflegearbeiten im Grünbereich: „Wenn im späten Frühjahr endlich die Aufträge ausgeschrieben sind, ist es allerhöchste Zeit, in den öffentlichen Anlagen die Ordnung wiederherzustellen“, erklärt Alexander Wagner. Um ein Höchstmaß an Professionalität zu gewährleisten, beschäftigt er einen ausgebildeten Landschaftsgärtner. Für ihn und das grüne Team gibt es im Mai viel zu tun: Restlaub vom vergangenen Winter muss entsorgt, Wildaussaat und Unkraut beseitigt werden. Auch sind vermooste Rasenflächen zu vertikutieren und danach zu schneiden. Kommunale Lärmschutzvorschriften beachtenDer Dienstleister legt dabei viel Wert auf moderne Geräte. Auf ausgedehnten Grünflächen mit geringem Baumbestand ist ein Benzintraktor (Brenson) mit Schlegelmähwerk im Einsatz. „Die Schnittbreite von 1,20 Meter gewährleistet effizientes Arbeiten. Das wendige Gerät wird bei uns auf Rasenflächen ab 2.000 Quadratmeter eingesetzt“, betont Alexander Wagner. Rasenkanten und Baumscheiben werden manuell mit Stielsensen gemäht. An begrünten Hängen bewährt sich der Einsatz handgeführter Rasenmäher und Motorsensen mit Benzinantrieb. Grasnarben mit stärkerem Gefälle werden mit einem Hangmäher (Grillo) gemäht. „Dieses Gerät ist sehr geländegängig, erfordert aber eine PSA und starke Nerven“, räumt der Betriebsleiter schmunzelnd ein. Da die Pflege von Grünanlagen kommunalem Recht unterliegt, können vor Ort die Einsatzbedingungen sehr unterschiedlich sein. Insbesondere bei lärmverursachenden Arbeiten ist zu beachten, dass Anwohner nicht über ein zumutbares Maß hinaus gestört werden. Deshalb sollten sich Unternehmer regelmäßig vor Saisonbeginn über den aktuellen Stand der Vorschriften informieren: „In unserer Region dürfen gewerbliche Dienstleister schon ab 5 Uhr früh im Freien arbeiten“, erklärt Alexander Wagner. Doch in allen Kommunen werden die Einsatzzeiten nicht so großzügig geregelt. Ist aber Gefahr in Verzug, muss ungeachtet der gesetzlich gebotenen Ruhezeiten so schnell wie möglich die Verkehrssicherheit wiederhergestellt werden. Zum Beispiel, wenn der morsche Ast eines Alleebaums die Verkehrsteilnehmer gefährdet. In diesem Fall erteilt die Ordnungsbehörde eine Ausnahmegenehmigung für dessen umgehende Entfernung. Vor Beginn der Arbeiten müssen allerdings die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter, den Straßenverkehr und natürlich auch für Passanten getroffen werden. Durch das Aufstellen von Warntafeln und Absperrmaßnahmen, gegebenenfalls sogar durch Ampeln, werden Fußgänger und mitunter auch Kraftfahrzeuge umgeleitet. Im Juni wird es Zeit, die Rasenflächen zum zweiten Mal zu mähen. „Anders als auf Privatgrundstücken werden die Grünflächen im öffentlichen Bereich im Durchschnitt nur noch viermal in der Saison geschnitten, um Kosten zu sparen“, erklärt Alexander Wagner. Im Juli lässt die meist trockene Witterung keine Mahd zu. Deshalb nutzt das grüne Team das Zeitfenster, Wasserrückhaltebecken, Bachläufe und andere Gewässer von totem Holz zu befreien, damit in fließenden Gewässern keine Staus entstehen und die Wasserqualität erhalten bleibt. Vogelschutz muss beachtet werdenDer Sommer ist auch die Zeit der Stadtfeste, Open-Air-Konzerte, Bauernmärkte und vieler anderer Events. Vor und nach den Veranstaltungen müssen die Plätze und Wege picobello gereinigt werden. Die dritte Rasenmahd wird im September durchgeführt. Nun dürfen auch wieder Hecken und Gehölze geschnitten werden. „Je nach Baum- oder Strauchart kann der Schnitt bis zum Spätwinter hinausgezögert werden. Ab März bis zum Spätsommer ist das Schneiden aber gesetzlich verboten, damit die Vögel nicht beim Brutgeschäft gestört werden“, unterstreicht der Betriebsleiter. Im Spätsommer wird das Unternehmen auch häufig beauftragt, Fußgänger- und Radfahrwege zu reinigen. Dafür wird ein Multicar mit einer Kehrwalze ausgerüstet. Ab Oktober nimmt das Arbeitsvolumen im Grünbereich wieder zu: „Nun werden die Rasenflächen zum letzten Mal gemäht. Je nach Großwetterlage müssen wir auch schon Aufträge für die Entsorgung des Falllaubs einplanen“, sagt Alexander Wagner. In der Regel sollen die Flächen nach zwei Einsätzen laubfrei sein. Oberste Richtlinie ist jedoch die Verkehrssicherheit: „Feuchtes Laub auf Pflaster erhöht die Sturzgefahr für Passanten. Deshalb müssen wir die Einsätze sehr flexibel, aber dennoch mit minimalem Aufwand organisieren“, so Alexander Wagner. Gern würde er das Laub, Rasen- und Gehölzschnitt selbst kompostieren. Aufgrund der gesetzlichen Vorschriften für Gewerbetreibende rechnet sich der Aufwand aber nicht. Bleibt nur die Entsorgung auf der Deponie. Die sei allerdings sehr kostenintensiv und nähme in der Preiskalkulation den größten Anteil ein, bedauert der Gebäudereiniger. Vorbereitung auf WintereinsätzeZum Herbstbeginn ist beste Gelegenheit, Geräte und Maschinen zu reinigen, auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen und sie gegebenenfalls zu reparieren. Und ab Mitte Oktober steht bereits die Vorbereitung auf den Winterdienst an: „Wir rüsten unsere multifunktionellen Geräte für den Räumdienst um und stellen auf den Grundstücken unserer Kunden Behälter mit Steinsalz auf“, unterstreicht Alexander Wagner. In Wasserschutzgebieten darf allerdings nur reiner Splitt eingesetzt werden. Die Aufträge müssen gemeinsam mit den Kunden hinsichtlich der Einsatzfrequenz und der Rechtslage jedes Jahr aktualisiert werden. Darüber hinaus erstellt Alexander Wagner Bereitschaftspläne. Nach den ersten Frostnächten werden Kontrollfahrten durchgeführt, um Wege, Parkplätze und andere Flächen mit Streugut abzustumpfen. Früher wurden für den Winterdienst monatliche Vorhaltepauschalen erhoben. „Leider akzeptieren nur noch wenige Kunden diese Verfahrensweise, zumal Schneefälle in den letzten Jahren sehr unberechenbar geworden sind“, räumt Alexander Wagner ein. Deshalb wird jetzt jährlich mit jedem Kunden eine Mindestanzahl an Einsätzen vereinbart. Werden Räum- und Streuarbeiten über das vereinbarte Maß hinaus notwendig, müssen kostenpflichtige Sonderaufträge erteilt werden. Dienstleistungen rund um das nasse Element Ergänzend zur Grünanlagenpflege bietet das GSC Gebäude Service Center Dienstleistungen rund um den Gartenteich und den Swimmingpool an: „Wir führen eine biologische Algenbekämpfung auf Basis von Mikroorganismen durch, damit es den Fischen im Gartenteich gut geht“, erklärt Peter Vogt. Im Frühjahr reinigt sein Team Schwimmbassins mit einem chemisch-mechanischen, aber chlorfreien Verfahren, das den kostspieligen Wasserwechsel überflüssig macht. Gegen Ende der Saison werden unter Anwendung mechanischer Methoden Vorkehrungen getroffen, um den Swimmingpool den Winter über eisfrei zu halten und Frostschäden an den Beckenwänden und am Boden zu vermeiden. Zu den Referenzobjekten bei den Dienstleistungen rund um das Wasser gehört der „Weltbrunnen“ im Zentrum von Eisenhüttenstadt: „Nach der diesjährigen Inbetriebnahme stellte sich heraus, dass der Brunnen ein Leck hatte. Wir haben ihn generalüberholt und setzen seit diesem Jahr ein neues Präparat für die Desinfektion und gegen Algenbildung ein, weil die bisher verwendete Chemikalie gesetzlich nicht mehr zugelassen ist“, berichtet Peter Vogt. Reinhard Wylegalla | peter.hartmann@holzmann-medien.de