VDS-Methodentest: Reinigung von Außenjalousien Mobile Geräte im Vergleich

Der VDS-Verband Deutscher Sonnenschutzreiniger e.V. hat verschiedene Systeme für die mobile Reinigung von Außenjalousien getestet. Welches System ist für welchen Einsatzbereich geeignet?Der Test fand unter Aufsicht eines unabhängigen Sachverständigen für Sonnenschutzreinigung statt. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und werden Herstellern, Fachbetrieben und Endkunden zur Verfügung gestellt. Folgende Reinigungssysteme und -methoden wurden getestet: Rotierendes Bürstenwalzensystem mit Elektroantrieb.Rotierendes Bürstenwalzensystem mit Wasser-Hochdruckantrieb.Feststehendes Bürstensystem, manuell.Griffklammer mit auswechselbaren Waschpads, manuell.Bei dem Test gereinigt wurden leicht verschmutzte und stark verschmutzte Außenjalousien mit 80 Milllimeter breiten Lamellen. Neben den Reinigungsergebnissen wurden auch ökonomische Aspekte berücksichtigt, die besonders in der gewerblichen Mengenabwicklung eine Rolle spielen. Quadratmeterleistung, Handhabung, Wasser- und Stromverbrauch, aber auch Anschaffungspreise (nach Herstellerangaben) wurden gegenübergestellt (Tabelle auf den Seiten 46 und 47), um Dienstleistern eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl des geeigneten Systems zu geben. Die Rüstzeiten bei einer Auftragsabwicklung – wie Einsatz von Fassadenbefahranlagen, Hubsteigern oder Gerüsten – sind nicht berücksichtigt worden. Ein entscheidender Faktor in der fachgerechten und werterhaltenden Reinigung von Außenjalousien ist die Reinigung der Zug- und Leiterbänder. Die Einwirkung von UV-Strahlung in Verbindung mit Schmutz auf den Bandoberflächen hat einen deutlich schnelleren Alterungsprozess bis hin zu Fehlfunktionen zur Folge. Die Reinigung dieser Bänder können nur Systeme mit rotierenden Bürsten optimal gewährleisten. Systeme mit feststehenden Bürsten oder Waschpads können nur eingeschränkt eingesetzt werden. Die manuelle Reinigung mit Hilfe von Lappen, Tüchern oder Reinigungshandschuh ist aufgrund des hohen Zeitaufwands und des Beschädigungsrisikos nicht zu empfehlen. Die direkte Reinigung mit Hilfe eines Hochdruckreinigers wurde bereits im VDS-Methodentest aus dem Jahr 2006 als nicht anwendbar bezeichnet. Mittlerweile weisen auch Hersteller beim Kauf von Außenjalousien darauf hin, dass mit dem Einsatz von Hochdruckreinigern erhebliche Schäden am Produkt entstehen können und gegebenfalls die Gewährleistung erlischt. Die Testergebnisse in der ZusammenfassungBei der mobilen Reinigung von Außenjalousien gewährleisten Systeme mit rotierenden Bürstenwalzen das beste Reinigungsergebnis. Erhältlich sind elektro- oder wasserhochdruckangetriebene Systeme. Neben den Anschaffungskosten sind nach dem Reinigungsergebnis vor allem der Zeitfaktor (Quadratmeterleistung/Stunde) und die Handhabung in die Bewertung eingeflossen. An die Testspitze schaffte es das elektrisch betriebene Gerät AJR professional von sps-cleaning-systems. Ausschlaggebend waren das sehr gute Reinigungsergebnis und die höchste Quadratmeterleistung pro Stunde, das hohe Drehmoment und die höhere Bürstenzahl. Hinzu kommt eine größere Laufruhe gegenüber einem mit Wasserhochdruck betriebenen System. Im Weiteren wurden der niedrigste Wasserverbrauch (Liter/Minute) und der geringste Stromverbrauch gemessen. Auch das umfangreiche Anwendungsspektrum wie die Reinigungsmöglichkeit von hoch reflektierenden TLT-Jalousien (TLT = Tageslichtlenktechnik) trug zum Testsieg bei. Bei Systemen, die mit einem zusätzlichen Hochdruckreiniger als Antriebseinheit arbeiten, sind derzeit zwei Geräte am Markt erhältlich: Beide zeigen keinen Unterschied in Reinigungs- und Quadratmeterleistung. HD Vario 3 (sps-cleaning-systems) wurde dennoch vor LTR-180-GTR (Cleantecs) platziert – wegen der Handhabung. Denn für die Reinigung von 50-Millimeter-Lamellen müssen zwei zusätzliche Stützbürsten an der LTR-180-GTR angebracht werden. Der als Zubehör angebotene Spritzschutz erwies sich im Test als nur teilweise einsetzbar, da er das Heranfahren an die Ränder der Jalousie behindern kann. Einen Unterschied gibt es auch beim Ein- und Ausschalten der Geräte. Während die HD Vario 3 über einen Handschalter verfügt, der während des Betriebs gedrückt bleibt und beim Loslassen das Gerät ausschaltet, erfolgt bei der LTR-180-GTR das An- und Ausschalten durch einen separat zu bedienenden Kipphebel, für den man eine zweite Hand benötigt. Ein spontanes Abschalten des Geräts ist damit nicht möglich. Das Handmodul mit feststehenden Bürsten kam in der Bewertung auf Platz 4. Durch die fehlende Rotation der Bürstenwalzen werden mit dem Qleen Lamellenreinigungsgerät sowohl die Lamellenoberflächen als auch die Zug- und Leiterbänder nicht optimal gereinigt. Schlusslicht ist die getestete Lamellenreinigungszange von Warema Renkhoff mit auswechselbaren Waschpads. Sie ist für einen professionellen Einsatz nicht geeignet. Eine werterhaltende Reinigung ist damit laut VDS nicht möglich. Wer an Lamellenreinigung denkt, muss abwägen, wie oft und in welchem Umfang ein Gerät eingesetzt werden soll. Im Bereich von Objekten ist das elektrobetriebene System dem Test zufolge von Vorteil. Gegenüber dem mit Elektromotor betriebenen System leisten mit Wasserdruck betriebene Systeme rund 35 Prozent weniger Fläche, bezogen auf die Quadratmeterleistung pro Stunde. Bei kleineren oder mittleren Objekten kann der Einsatz eines der mit Wasserdruck betriebenen Systeme durchaus sinnvoll sein. Hinsichtlich des Reinigungsergebnisses liefern alle Systeme mit rotierenden Bürsten ein gutes Ergebnis. Werner Gräf | heike.holland@holzmann-medien.de