Reinigung von Photovoltaikanlagen Geräte im Praxistest

Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen (Studiengang Facility Management, 6. Semester) haben sich im Rahmen eines Praxistests unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard Winter mit der Reinigung von Photovoltaikanlagen beschäftigt. Gereinigt wurden 171 Solarpanels – eine Fläche von 287 Quadratmetern. Drei unterschiedliche Geräte kamen zum Einsatz.Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit Stefan Benz, Geschäftsleiter des Schweizer Geräteherstellers Strato, und begleitet von Martin Härle, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule, auf einem Gutshof im baden-württembergischen Königseggwald statt. Gereinigt wurden die Photovoltaikanlagen mehrerer Gebäude auf dem Gutshof mit drei unterschiedlichen Geräten von Strato. Ziel war es, Verschmutzungen zu beseitigen, um die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern und einer Verminderung von Erträgen vorzubeugen. Durch regelmäßige Reinigung kann eine Ertragssteigerung bis zu 30 Prozent erreicht werden. Zunächst wurden die Wasserleitungen gelegt und eine 25-Liter-Hochdruck-Patrone für die Wasserentmineralisierung aufgebaut. Die Patrone ermöglicht unter Leitungsdruck einen Durchfluss von bis 1.000 Litern pro Stunde und kann aufgrund des Hochleistungsharzes mindestens 6.000 Liter Wasser komplett entsalzen beziehungsweise entmineralisieren. Damit wird eine Kalkfleckenbildung verhindert. Das entmineralisierte Wasser wurde vor der Reinigung und mehrmals während der Reinigung mit einem digitalen Messgerät kontrolliert. Dabei wird der Leitwert des Wassers gemessen. Er sagt aus, wie viele Teilchen absolut gemessen im Wasser enthalten sind. Je niedriger der Leitwert – er wird in Mikrosiemens angegeben –, desto sauberer das Wasser. Bei der mehrmaligen Messung im Rahmen des Projekts wurde ein Wert von sieben Mikrosiemens gemessen. Das ist ein guter Wert für die PV-Anlagenreinigung. Gearbeitet wurde mit drei Geräten. Die Solarreinigungsbürste mit Düsen hat eine Breite von 76 Zentimetern. Mit Hilfe von zwei Spezialdüsen und einem Zuführschlauch wird eine ausreichende Wassermenge zur Verfügung gestellt. Sie ist ein ideales Hilfsmittel für kleinere bis mittlere Solaranlagen. An geneigten Anlagen mit 30 Grad und mehr oder schwer zugänglichen Panels in großen Höhen hilft ein Stangensystem bei der Reinigung. Die hochfesten Carbonrohre sind schnell montiert und bis zu einer Arbeitshöhe von 20 Metern einsetzbar. Das Stangensystem ist flexibel kombinierbar und für jedes Strato-Gerät verwendbar. Die Einbürstenmaschine Monopro Solar, ausgestattet mit einem starken Honda-Motor, ist für die Reinigung von größeren oder schwer zugänglichen Anlagen und Dächern einsetzbar. Die Kombination von schonender Bürstenrotation und diversen Sprühdüsen löst den Schmutz, reinigt die Fläche und spült den Schmutz ab. Das Gerät hat eine Breite von 110 Zentimetern und ein Gewicht von 15 Kilogramm und eine Bürstenbreite von 100 Zentimetern. Highlight für die Studierenden war die Reinigung mit einem Solarroboter mit Fernsteuerung (hycleaner black solar). Das Gerät ist für große Solarflächen mit einer Neigung bis 35 Grad geeignet. Die Flächenleistung hängt von der Verschmutzung und der Dachoberfläche ab und erreicht im Idealfall Werte von 450 Quadratmetern pro Stunde. Durch die hohe Umdrehungszahl der Bürste von 300 Umdrehungen pro Minute wird ein optimales und schonendes Reinigungsergebnis erzielt. Der Antrieb für die Fortbewegung und die Reinigungsbürste wird von zwei Hochleistungs-Lithium-Batterien gewährleistet. Das Gerät hat eine Länge von 160 Zentimetern und eine Breite von 110 Zentimetern mit einer Bürstenbreite von 90 Zentimetern. Am Ende des eintägigen Projektes waren 171 Solarpanels (287 Quadratmeter) gereinigt, jeweils mit einer Plattengröße von 168 mal 100 Zentimetern. Dabei haben die Studierenden viel über die Reinigung von Photovoltaikanlagen gelernt. Kerstin Müller, Thomas Baur, Steven Bronner | heike.holland@holzmann-medien.de