Eugen RieserVerantwortlicher Redaktoreugen.rieser@rationell-reinigen.ch Von Innovationen und «schwarzen Schafen»

Eugen Rieser, Verantwortlicher Redaktor mopSchweiz@rationell-reinigen.ch - © privat

Im Gesundheitswesen und in den Spitälern unseres Landes hat ökologisches und umweltgerechtes Wirtschaften zentrale Wichtigkeit und Priorität. Die Wäsche in Krankenhäusern und Heimen umfasst eine riesige Menge von verschiedenen Textilien wie Bettwäsche und Arbeitskleidung. Das Kantonsspital St. Gallen mit 800 Betten wechselte vor vier Jahren auf Bettzeug aus Baumwolle mit Fairtrade- und Bio-Zertifikat. Wie gross die Herausforderungen im Bereich Biobaumwolle global sind, zeigt das Beispiel Remei, die Lösungen von Baumwolltextilien und Garne in Bioqualität anbietet.

Umweltschonende Reinigung und Kochen mit Fleisch aus artgerechter Haltung sind in vielen Heimen und Spitälern längst Standard. Weitaus zögerlicher reagieren die Einrichtungen hingegen, wenn es um die ökologische und soziale Optimierung des Wäscheeinkaufs geht. Das belegt die Studie «Die Rolle von Nachhaltigkeit in der Beschaffung von Flachwäsche in Schweizer Spitälern» des Beratungsunternehmens BSD Consulting aus dem Jahr 2017. Dabei zeigte sich, dass die nachhaltige Beschaffung in diesem Segment bisher nur einen kleinen Stellenwert hat – obwohl dies die Leitbilder der Spitäler eigentlich häufig verlangen. Als Gründe für die Zurückhaltung werden in der Studie der Kostendruck und die Angst vor minderer Qualität identifiziert.

Die sogenannten «schwarzen Schafe» machen sich in vielen Branchen unserer Wirtschaft breit. Das ist nicht neu. Aber dass es tolldreiste Firmen gibt, die ihre Arbeitsverträge nicht einhalten und ihre prekären wirtschaftlichen Verhältnisse durch Betrug und Gaunereien aufrechterhalten, kann als Armutszeugnis für die Schweizer Wirtschaft abqualifiziert werden. Reinigungsfirmen mit Hauptsitz im Ausland können offenbar problemlos ihre Filialen in Konkurs schliddern lassen und dem Personal den Lohn und die Sozialleistungen vorenthalten – ohne gerichtlich belangt zu werden. «Die Wochenzeitung» WOZ berichtet von so einem gravierenden Fall mit Briefkastenadresse in England und Filialen in der Schweiz, bei dem das Personal geprellt wurde.

Ihr Schweiz-RedaktorEugen Rieser