Eugen RieserVerantwortlicher Redaktoreugen.rieser@rationell-reinigen.ch Profilierung eines Wirtschaftszweigs

Eugen Rieser, Verantwortlicher Redaktor mopSchweiz@rationell-reinigen.ch - © privat

Unser Reinigungs- und Facility-Services-Sektor muss auch noch nach Jahrzehnten seine professionelle Qualifikation und Leistung betonen. So ärgert die Branche ein Beitrag in der Schweizer Tagesschau, welche über den Einsatz von Studierenden in der Reinigung im Spital Fribourg berichtete. Der Verband Allpura wollte dies auch in Zeiten der Coronakrise nicht unkommentiert lassen. Gebäudereiniger sind ausgewiesene Fachkräfte. Mitarbeitende der Reinigungsunternehmen, die den Schweizer Gebäudereinigungsverbänden angeschlossen sind, werden systematisch aus- und weitergebildet und verfügen entsprechend über die notwendige fachliche Kompetenz: Know-how über Materialien, hochwirksame Reinigungsmittel und das entsprechende Equipment. Damit leisten sie einen unverzichtbaren, systemrelevanten Einsatz gegen das Coronavirus. Mit ihrer professionellen Arbeit sorgen sie für Sauberkeit und damit auch Sicherheit.

«Die im Beitrag der Tagesschau gemachte Aussage ‹Putzen kann jeder› ist mit Blick auf die aktuelle Lage nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Gerade in Spitälern, Heimen, Kindertagesstätten und weiteren sozialen Einrichtungen ist es unabdingbar, dass die Gebäudereiniger mit hohem Fachwissen an die Arbeit gehen. Genau dort kann die Haltung ‹putzen kann jeder› sogar gesundheitsgefährdend sein. Nicht korrekt behandelte Flächen und/oder Gegenstände und mangelndes Wissen über den richtigen Einsatz von Reinigungsmitteln können Leben gefährden. Wir sind ausserdem irritiert über den Umstand, dass in einem öffentlichen Spital unausgebildete Studierende für hochanspruchsvolle Reinigungsarbeiten eingesetzt werden. Dies unter dem Blickwinkel, dass derzeit hunderte von professionellen Gebäudereinigern durch die vom Bundesrat verhängten Massnahmen – die wir vollumfänglich unterstützen – in Kurzarbeit sind, respektive bereits ihre Anstellung verloren haben», schreibt die Allpura-Geschäftsführerin Karin Funk in ihrer Stellungnahme.

Dem haben wir nichts hinzuzufügen. In vielen Köpfen bleibt offenbar das Vorurteil einer chauvinistischen und ideologischen «Putz-Frauenarbeit» haften.

Ihr Schweiz-RedaktorEugen Rieser