
Kreativ trotz Krawatte
Der Innovationsberater und Kreativitätstrainer Jens-Uwe Meyer räumt mit Vorurteilen auf, z.B. mit der Überzeugung vieler Menschen, nur solche Berufsgruppen wie Künstler, Architekten und Grafiker seien kreativ und innovativ. Meyer: „Auch viele Manager, die von morgens bis abends Anzug und Krawatte tragen, sind kreativ - oder sie sollten es zumindest sein. Denn sonst können sie ihr Unternehmen nicht in Richtung Zukunft führen.“ Ein weiteres Vorurteil, das Meyer widerlegt, ist: Nur Einzelpersonen - und evtl. kleine Teams - sind kreativ. Meyers Credo: Auch (Groß-)Unternehmen können kreativ und innovativ sein, sofern die erforderlichen Rahmenbedingungen existieren. „Sie müssen dies heute zumeist sogar sein. Sonst überleben sie im globalen Wettbewerb nicht.“
Das Buch besteht aus acht Kapiteln. Im ersten Kapitel erläutert Meyer, was innovative Unternehmen anders als ihre Mitbewerber machen. In den beiden nächsten Kapiteln befasst sich Meyer u.a. mit den Fragen: Was sind „echte“ Innovationen und wie entstehen sie? Des Weiteren: Welche „Scheren“ in unserem Kopf hindern uns oft daran, wirklich Neues zu denken und zu (er)finden? Sein Credo: Damit die Suche nach zukunftsweisenden und -fähigen Ideen erfolgreich ist, muss das Denken in die richtige Richtung gelenkt werden. Und hierfür bedarf es klarer Zielvorgaben sowie eines passenden Rahmens. Keinesfalls sei deshalb richtig, Kreativität und Strategie widersprächen sich. Das Gegenteil sei der Fall. Denn echte Innovationen seien das Ergebnis einer systematischen Ideen- und Lösungssuche. Wie Unternehmen, deren Maxime „mehr Innovation“ lautet, vorgehen sollten, wenn sie eine Innovationskultur in ihrer Organisation entwickeln möchten, erläutert Jens-Uwe Meyer anhand von Praxisbeispielen. Er beschreibt aber auch, in welche Fallen Unternehmen hierbei oft tappen und wie sie dies vermeiden können.
In zwei weiteren Kapiteln erläutert der Autor, wie Führungskräfte sich zu Ideenkatalysatoren entwickeln und das kreative Denken und Handeln ihrer Mitarbeiter beflügeln können. Dabei lautet eine seiner zentralen Thesen: „Harmonie ist der Tod jeder Innovation.“ Deshalb sollten die Mitarbeiter immer wieder in eine kreative Unruhe versetzt werden.